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Adé Aquarius C

Adé Aquarius CEinfahrt in den Bahnhof Schmalzgrube von Steinbach auf dem Weg nach Jöhstadt / Museumsbahn Preßnitztalbahn
Heute war der letzte Tag im Schwarzwassertal.

Sicherlich ... Du passtest nicht zur Strecke. Mit nur 240 PS und einer Anfahrzugkraft von 53,4 kN ausgestattet war es eine Meisterleistung des Lokomotivführers Züge von 110 Tonnen zwischen Steinbach und Jöhstadt zu bewegen.

Auch wenn Dich jeder belächelt hat, weil Deine Pfeife eher an ein Schiffshorn erinnert, als an eine Dampflok erinnert oder böse Menschen Dich wegen Deiner blauen Farbe an Disneyland verkaufen wollten, haben alle Deine Dienste in Anspruch genommen, um sich bequem durch das Schwarzwassertal bringen zu lassen. Du hast ein bewegtes Leben hinter Dir, ab heute stehst Du zum Verkauf. Ich wünsche Dir, das Dich ein Museum kauft, das Dir die Chance gibt weiter betriebsfähig zu bleiben.

Gastlok Aquarius C... bei der Fahrt über das Schwarzwasser nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof Schmalzgrube in Richtung Jöhstadt
Es war nicht davon auszugehen, das eine Heeresfeldbahnlokomotive (mit der Bezeichnung HF 210 E) ein Alter von 77 Jahren erreicht konnte. In den Werken von Krauss-Maffei, Orenstein & Koppel und Jung entwickelt und bei Borsig hergestellt, war es ein Wunder, das diese Lokomotive den zweiten Weltkrieg überstanden hat.

1945 wurde die Lok als Kriegsbeute nach Östereich gebracht und diente bis 1957 auf der Salzkammergut-Lokalbahn. Nach dessen Einstellung wurde die Aquarius C an die Zillertalbahn verkauft und hier als Güterzug Lokomotive eingestetzt. Zwischenzeitlich gaben walisische Zillertalbahnfreunde den Namen "Castle Caereinion".

Aquarius CHeeresfeldbahnlokomotive HF 210 E (Aquarius C) wartet auf bessere Zeiten | abgestellt im Bahnhof Putbus (Rügen)
Ab 1974 erfolgte der Einsatz auf der Bregenzerwaldbahn, bevor der deutsche Industrielle Walter Seidensticker sie gekauft hat und sie wieder auf der Zillertalbahn eingestetzt wurde. Weitere Stationen waren die Teutoburger Wald Eisenbahn und die Jagsttalbahn, bevor durch einen Kesselschaden 1988 der Stillstand drohte. Ausgestellt im Deutsche Technikmuseum in Berlin wurde die Lok wieder aufgearbeitet und 1997 bei der Rügenschen Kleinbahn eingesetzt.

Schmalspurbahn in Finnland

Lok Nummer 5 (hergestellt 1948 von S. A. Les Ateliers Métallurgiques Nivelles Division de Tubize in Belgien)Jokioinen-Museumseisenbahn von Jokioinen nach Humppila in Südfinnland
Die Bahnstrecke Jokioinen–Forssa war eine 22,4 km lange Schmalspurbahn mit 750 mm Spurweite in Finnland. Sie führte vom Bahnhof Humppila der Staatsbahn über Jokioinen nach Forssa. Heute verkehrt die Jokioinen-Museumseisenbahn auf dem 14,2 km langen Streckenabschnitt von Jokioinen nach Humppila.